Berlin kann manchmal wirklich recht skurril sein. Samstag. Abends. In einer von unzähligen von Lokalitäten.
An der Bar. Diverse Menschen unterhalten sich. Plötzlich schiebt sich ein Typ, der augenscheinlich schon viel zu viel getrunken hat an einen anderen ran. Immer näher. Wirklich immer näher. Da hat kein Blatt Papier mehr dazwischen gepasst...
'Wenn ich jetzt noch ein Bier trinke, dann vergess' ich mich.'
*???*
Man hätte ja auch eine nettere Art finden können, ein Gespräch zu beginnen...
Der Typ ist ca. 45 Jahre alt und hat eine Quasi-Glatze, über die strähnige Haare gekämmt sind, um die überaus großzügigen Ansätze der Fleischmütze zu verdecken. Brrr!
Er heißt Klaus. Der Name ist natürlich redaktionell geändert. Ich habe ihn nur so genannt, weil ich neulich beim Stöbern bei
Frau Fragmente darauf gestoßen bin. Halbglatze und Schnurrbart passte von der Beschreibung her mal so wunderbar.
Klaus erzählte freimütig über seine sexuellen Leidenschaften, trug eine Lederkluft, und es haben nur noch die blanken Arschbacken gefehlt, die hinten hervorgucken.
Wer in Berlin mal über das schwul-lesbische Straßenfest getingelt ist, weiß genau, was ich meine. Und Klaus ließ sich gar nicht davon beeindrucken, dass sein Objekt der Begierde durch und durch heterosexuell veranlagt ist.
Klaus: 'Hast mich ja bloß noch nicht richtig kennen gelernt!'
Klaus: *bla bla laber bla* Lüsterne Blicke werfend.
Objekt der Begierde: *???* *???* und nochmals *???*
Teilweise mit hochrotem Kopf.
Whisperwind: *lol* *lol* und nochmals *lol*
Ich hab mich gemeinerweise über die ganze Sache königlich amüsiert.
Das ließe sich jetzt hier beliebig fortsetzen...
Während der gesamten Konversation hing er schon bedrohlich und lüstern halb auf dem anderen drauf. Dieser sah unter Klaus begraben auch nicht wirklich glücklich aus. Puh, was hab ich gelacht. Dann hab ich mich entschieden, mal in die Sache einzugreifen.
Irgendwann haben wir es dann geschafft, Klaus wieder los zu werden, was wirklich ein hartes Stück Arbeit war. Wir wollten ihm ja auch nicht übel vor den Kopf stoßen, wo er sich bei seiner Anmache doch so viel Mühe gegeben hatte...
Er ging jedoch nicht, ohne dem Objekt seiner Begierde zum Abschied noch einen Kuss auf die Wange zu drücken. Dem war das mittlerweile auch schon egal - Hauptsache Klaus verschwindet endlich!
That's life. Puh, was hatten wir einen Spaß!! Und Klaus, vielleicht solltest Du Dir mal einen anderen Spruch zur ersten Kontaktaufnahme überlegen...