Heute ist der 24. Dezember. Weihnachten. Irgendwie hatte ich mir das alles ein wenig anders vorgestellt. Aber egal – es ist wie es ist.

Trotz allem freue ich mich auf diesen Tag, was ich vor einer Weile noch nicht gedacht hätte. Ich hatte einen wunderbaren Abend, tanzte unter dem Drachen und bin gespannt auf den heutigen restlichen Tag...

...keinen vernünftigen Kaffee machen!

Ich bin froh, dass es nicht nur mein Kaffee ist, bei dem immer alles schief geht. Heute früh, ca. 8.15 Uhr. Nach erstem Verwirrtsein ob der unbekannten Umgebung, in der ich aufwachte, kamen langsam die Erinnerungen an den gestrigen Abend wieder. Zumindest schemenhaft...nee, ist jetzt schon alles wieder da. :)

Rappeln in der Küche. Ruhe in der Küche. Schließlich Fluchen in der Küche. Ich sammelte mich auf und begab mich zum Ursprung der Lärmbelästigung.

'Moin, was ist denn los?'
'Kaffeefilter sind alle. Mist.'

Ich brach in schallendes Gelächter aus, was mir einen verständnislosen Blick einbrachte. Kann ich auch verstehen, wenn man die Vorgeschichten nicht kennt. Kurze Aufklärung über diesen Umstand half. Dann lachten wir beide Tränen.

Das nächste verschlafene Augenpaar blinzelte um die Ecke.

'Gibt's schon Kaffee?'
'Nö, Filter sind alle.'
'Dann nimm doch Klopapier...'

Haben wir dann auch gemacht. Idee klingt zuerst cool, aber naja. Leider war es nur zweilagig und wir zu blöd, daraus eine vernünftige Ersatzfiltertüte zu falten. Kaffe war dann ganz OK, aber mit reichlich Krümeln drin...

Dann machte ich mich langsam auf den Weg nach Hause.

'Hier, Dein Schild.'
'Was denn für ein Schild?'
'Na das, das ich gestern in meine Tasche stecken musste, weil Du es in Deiner Jacke nicht unterbringen konntest.'
'Äh…ach sooo. *zuerstkeinenplanhab* Das Schild. Danke.'

So bin ich nun stolzer Besitzer dieses Schildes:



Wenn ich mal das unbändige Verlangen verspüre, mir einen Feuerlöscher zu kaufen, dann kann ich wenigstens gebührend darauf hinweisen...

Gestern entschloss ich mich dazu, mal wieder meine Kaffemaschine zu entkalken. Hmm. Böser Fehler. Denn obwohl ich danach noch dreimal Wasser durchlaufen ließ - wie auf der Packung des Entkalkers angegeben - schmeckt der Kaffee doch ein weing merkwürdig...

Vielleicht liegt dies aber auch an den abendlichen Nachwirkungen von gestern. Was jedoch noch viel bedenklicher als der Geschmack ist, ist, dass sie jetzt quietschende und quakende Geräusche wie eine rollige Katze von sich gibt...

Hmm. Irgendwas werde ich wohl verkehrt gemacht haben...

Never say 'skol' to a guy from Down Under.
Because he thinks that it means 'skull'. And in Australia 'skull' means to drink your whole drink at once without the slightest break... Insane in the brain...

Wieder was gelernt...



Alter Falter. Morgen hab ich bestimmt so einen Schädel wie den da oben. Oder wie die zwei Schädel da oben? Ich weiß nicht so genau. Das schreit schon jetzt nach einem sehr starken Kaffee...

...und nach Aspirin, aber die nehme ich lieber jetzt gleich noch!

Der Atem ist zu sehen, es ist kalt. Vorsichtig rutsche ich nach Hause. Kopf frei, nicht wirklich Lust auf den nächsten Tag, aber er wird schnell vorbei gehen. Und im Kopf dieses Lied... Aus Platzgründen nur in der gekürzten Fassung...


Red Right Hand

(...)

He'll wrap you in his arms,
tell you that you've been a good boy
He'll rekindle all the dreams
it took you a lifetime to destroy
He'll reach deep into the hole,
heal your shrinking soul
Hey buddy, you know you're
never ever coming back
He's a god, he's a man,
he's a ghost, he's a guru
They're whispering his name
through this disappearing land
But hidden in his coat
is a red right hand...

(...)

You'll see him in your nightmares,
you'll see him in your dreams
He'll appear out of nowhere but
he ain't what he seems
You'll see him in your head,
on the TV screen
And hey buddy, I'm warning
you to turn it off
He's a ghost, he's a god,
he's a man, he's a guru
You're one microscopic cog
in his catastrophic plan
Designed and directed by
his red right hand...

by Nick Cave

Schönes Lied. Leise summe ich die Melodie vor mich hin...

Weihnachtseinkäufe erledigt. Puh, was war das voll! Drückende Menschenmassen, die wie ein aufgescheuchter Ameisenhaufen durch die Gegend wuseln. Aber irgendwann musste es ja mal sein.

Wirklich Lust hatte ich anfangs eigentlich nicht, aber der Spaßfaktor stieg doch langsam mit der in den Geschäften verbrachten Zeit. Andere Menschen dabei zu beobachten, wie sie teils mit gehetzter, genervter, oder verzweifelter Miene für die Lieben etwas suchen, kann schon sehr erheiternd sein.

Eine neue persönliche Erfahrung war allerdings, mal ein intendiertes Weihnachtsgeschenk zurückzubringen. Das war neu für mich. Schade, wäre bestimmt gut angekommen.

Aber es gibt ja für so viele Sachen ein erstes Mal...
Weihnachten kann also kommen...

Es ist kalt. Und dunkel. Sternenklar.

Es gibt nicht Schöneres, als die eigenen Schritte im ersten gefallenen Schnee knartschen zu hören. Und es riecht nach Winter. Mir hat es einfach nur gefallen.



In letzter Zeit entdecke ich irgendwie meine Leidenschaft für ungewöhnliche Inneneinrichtungen...